Behshid Najafi woll­te da­bei sein, als in ih­rem Land, dem Iran, eine neue Ge­sell­schaft ent­ste­hen soll­te: so­zi­a­lis­tisch, frei­heit­lich und gleich­be­rech­tigt. Für ih­re povli­ti­schen Zie­le kehr­te sie nach der Re­vo­lu­tion von 1979 aus den USA zu­rück und ar­bei­te­te in ei­ner Fa­brik und als Leh­re­rin. Ih­re po­li­ti­schen Sym­pa­thi­en hielt sie da­bei ge­heim. Erst als die po­li­ti­sche Ar­beit für sie und ih­ren Mann le­bens­ge­fähr­lich wur­de, floh sie über die Tür­kei und die DDR in die Bun­des­re­pu­b­lik, das war da­mals der ein­fachs­te Weg. Nach zwei Jah­ren wur­de Behshid Najafi das Asyl in Deutsch­land ge­währt, nun end­lich konn­te sie sich ein neu­es Le­ben auf­bau­en. Die Ar­beits­stel­le bei agisra Köln e.V. ver­än­der­te für Behshid Najafi ei­ni­ges. Durch die Ar­beit in der In­for­ma­ti­ons- und Be­ra­tungs­stel­le für Mi­gran­tin­nen lern­te sie sämt­li­che Fa­cet­ten des Mi­gran­ten­le­bens ken­nen. “Ich wuss­te nicht, dass es so vie­le un­ter­schied­li­che For­men von Auf­ent­halts­sta­tus gibt.” Ihr Be­ruf half ihr, ei­ne dif­fe­ren­zier­te Sicht auf Deutsch­land zu be­kom­men und ihr Le­ben in dem neu­en Land zu ak­zep­tie­ren. Den Groß­teil ih­rer Ener­gi­en setzt Behshid Najafi nun für ih­re po­li­ti­sche und so­zi­a­le Ar­beit in Deutsch­land und nicht mehr für die Ver­än­de­rung des Irans ein.