RESA MASUD LALEE

Arzt aus Neuss

"Du bist hier nicht erwünscht! Dieses Gefühl hatte ich oft."

Kurzinfo
Resa Masud Lalee kam 1973 mit neun Jahren mit seiner Mutter und drei Schwestern von Afghanistan nach Deutschland. Sein Vater, der in Köln seit 1968 eine Ausbildung zum Facharzt machte, hatte sie aus Sorge nach den ersten Unruhen in Afghanistan zu sich geholt.

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Abstract / Zusammenfassung
Resa Masud Lalee kam 1973 mit seiner Mutter und seinen drei Schwestern aus Afghanistan nach Deutschland. Sein Vater, der in Köln seit 1968 eine Ausbildung zum Facharzt machte, hatte seine Familie aus Sorge nach den ersten Unruhen in Afghanistan nach Deutschland geholt. Er war damals neun Jahre alt und die ersten Bilder von Deutschland waren die der Autobahn. In Kabul lebte er in einer Großfamilie mit mehreren Generationen zusammen – in Köln alleine mit seinen Eltern und Geschwistern. Schnell lernte er Deutsch und kam ins Gymnasium. Das Thema “Ausländer” hat ihn von Anfang an berührt und beschäftigt: Von subtilen Bemerkungen bis zu körperlicher Gewalt – Resa Masud Lalee hat das ganze Spektrum von Ausländerfeindlichkeit schon erlebt. Und ist entsetzt darüber. Denn gerade in dem Land mit NS-Vergangenheit sollten die Menschen doch eigentlich gegenüber Diskriminierung sensibilisiert sein. Seine Frau, eine Deutsche, lernte er während des Medizinstudiums in Düsseldorf kennen. Heute leben sie mit ihren drei kleinen Kindern in Neuss. Er ist Moslem, seine Frau Protestantin, doch seine Kinder sollen später selbst entscheiden, welche Religion sie annehmen. Die Frage, die ihn am meisten beschäftigt ist: “Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Kinder geborgen und gut ausgebildet aufwachsen?” Er möchte, dass sie in einer gesellschaftlich fortschrittlicheren und liberaleren Gesellschaft als in Deutschland leben, und denkt darüber nach, nach England auszuwandern.

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