Als Siebenjährige kam Adalet Sal 1977 aus einem kleinen türkischen Dorf mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Köln-Nippes. Ihr Vater arbeitete schon seit Jahren als Produktionshelfer bei Ford. Drei Jahre später starb der Vater. Schnell mussten die Kinder erwachsen werden und auf eigenen Füßen stehen. Mit 15 Jahren heiratete Adalet Sal freiwillig einen türkischen Jungen und bekam drei Jahre später ein Kind. Sie arbeitete als Montagehelferin, damit ihr Mann studieren konnte. Die Arbeit gefiel ihr und sie entdeckte ihre Begabung für Technik. Anschließend machte sie eine Ausbildung zur Industriemechanikerin. Sie bediente und reparierte vollautomatische Anlagen. Als ihr diese Tätigkeit zu langweilig wurde, bildete sie sich auf der Abendschule zur Maschinenbautechnikerin fort - neben Vollzeit-Job, Kind und Haushalt. Stets behauptete sie sich als Frau und Migrantin in einer Männerdomäne. Schließlich machte sie sich 2001 als Konstrukteurin selbstständig. Heute arbeitet sie in einem ca. 100-köpfigen internationalen Team für Ford und ist beteiligt an der Konstruktion von neuen Autos und sagt: "Ich bin eigentlich stolz auf mich."