Maria kam zum Studieren aus Madrid nach Düsseldorf. Durch ihren deutschen Freund bekam sie schnell Kontakt zu anderen Deutschen. Als sie sich plötzlich zu Frauen hingezogen fühlte, versuchte sie zunächst, ihre Gefühle zu ignorieren. Heute lebt sie mit ihrer Partnerin, ebenfalls einer Spanierin, in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. Dabei fand sie Heiraten früher spießig.
Pedantisch und unhöflich seien die Deutschen. Das erzählten die spanischen Mitbewohnerinnen Maria, als diese zum Studium nach Düsseldorf kam. Trotz dieser Prognose machte sie viele positive Erfahrungen in ihrer ersten Zeit in Deutschland. Nur ein bisschen zu wenig emotional und zu beherrscht waren die Deutschen für ihren Geschmack. Als sie nach einem halben Jahr in Düsseldorf ihren deutschen Freund kennenlernte, wurde sie auch von dessen Freundeskreis und Familie mit offenen Armen empfangen. Umso schwerer fiel es ihr, die langjährige Beziehung zu beenden, als sie nicht mehr verdrängen konnte und wollte, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlte. Obwohl sie keine Beziehung mehr in Deutschland hielt und sie inzwischen auch ihr Studium beendet hatte, entschied sich Maria trotzdem zu bleiben. Weit weg von alten Freunden und der Familie fiel ihr ihr Leben als Lesbe leichter.