Said-Mustafas Vater war regimekritischer Journalist in Afghanistan. Dadurch schwebte die ganze Familie in Lebensgefahr. 1994 floh die Familie zu Fuß über Pakistan, Russland und Polen nach Deutschland und beantragte hier Asyl.
Said-Mustafa ist heute 17 Jahre alt und hat kaum noch Erinnerungen an Afghanistan, das Land, in dem er die ersten vier Jahre seines Lebens gelebt hat. Es herrschte Bürgerkrieg: Oft musste die Familie in einem Bunker Schutz vor Bombenangriffen suchen. Einmal traf eine Bombe sogar das Haus der Familie. Sein Vater war regimekritischer Journalist. Er hatte Angst um seine Familie und die Zukunft seiner Kinder. 1994 entschlossen sie sich schließlich zur Flucht. Nach vielen lebensgefährlichen Situationen in Tadschikistan, Russland und Polen und völlig ausgehungert kamen sie nach fast einem Jahr in Berlin an. Die Schwester seines Vaters lebte bereits in Köln. Sie holte die Familie mit dem Auto in Berlin ab. Die Familie beantragte Asyl und lebte zwei Jahre lang in einem Flüchtlingslager in Schlebusch bei Leverkusen, stets mit der Angst, wieder nach Afghanistan abgeschoben zu werden. Erst nach zwölf Jahren wurde ihnen schließlich Asyl in Deutschland gewährt.