Anfang der 60er-Jahre kam Bruno Polzoni nach Deutschland, um als Kunstgießer zu arbeiten. Später eröffnete er zusammen mit seinem Bruder das Ristorante ‚Al Gufo‘ (‚Zur Eule‘) im vornehmeren Stadteil Lindenthal.
Bruno Polzoni stammt aus einer angesehenen römischen Kunstgießerfamilie. Wie seine Brüder lernte auch er die Kunstgießerei in der Werkstatt seines Vaters Aldo Polzoni. Eines Tages kam der erfolgreiche Kunstgießer Herbert Schmeck aus Düsseldorf nach Rom, um den Meister nach Deutschland zu holen. Doch dieser wollte seine Stadt nicht verlassen und schickte seinen Sohn Luciano, später auch Bruno. Luciano machte sich in Köln als Kunstgießer selbstständig. Als er nach ein paar Jahren merkte, dass in Deutschland die Kunstgießerei ein krisenanfälliges Geschäft ist, dachte er mit seinem Bruder über eine Alternative nach und kam zu dem Schluss: ‚Essen müssen die Leute immer, eröffnen wir ein Restaurant!‘ So entstand 1971 das ‚Al Gufo‘ (‚Zur Eule‘) in Köln. Bruno Polzoni, Jahrgang 1941, führt nun seit 35 Jahren das Lokal und hat unzählige Anekdoten zu erzählen. Die Deutschen hatten anfangs noch keinen Sinn für die italienische Küche. Sie wollten nur Spaghetti, Pizza und Salat. Die Bedeutung von ‚al dente‘ war ihnen unbekannt. Mit 65 Jahren will er das Küchenhandtuch werfen. Dann kehrt er mit seiner sardischen Frau nach Italien zurück. Den Kontakt zu Deutschland wird er aufrechterhalten, denn hier leben zwei seiner drei Kinder und drei Enkelkinder.