Olga Schneider wurde 1937 in der Kirgisischen Sozialistischen Sowjetrepublik geboren. Ihre Familie gehörte der deutschen Minderheit an, die oft unter den Machthabern der Sowjetunion zu leiden hatte: Ihr Vater und ihre Mutter wurden während des Zweiten Weltkrieges in die „Trudarmee“, eine Arbeitsarmee, eingezogen. In dieser Zeit verliebt sich die fünfjährige Olga in den zwei Jahre älteren Theodor Herzen. Von da an waren sie praktisch immer zusammen; vor allem nach dem Tod von Olgas Mutter 1951. Doch nach der 10. Klasse trennten sich ihre Wege: Theodor wollte Künstler werden, Olga in Moskau studieren. Später folgte Olga der Einladung ihres Onkels nach Nowosibirsk. Sie heiratete und bekam drei Kinder. Ihr Mann starb 1981 bei einem Unfall. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR und der Unabhängigkeit Kirgisiens kam Olga Schneider mit ihrer Tochter 1994 nach Deutschland, in die Nähe von Köln. Jahre später kam es zu einem Wiedersehen mit Theodor in Deutschland, in einer Ausstellung seiner Werke in Düren. Endlich – drei Jahre später – nahmen sie ihre Liebesbeziehung wieder auf. Doch ihr Glück wurde bald von der schweren Krankheit Theodors überschattet. Bis zu seinem Tod lebte Olga mit ihm zusammen.