1992 flüchtete Willia Ezeliora mit ihrer Familie aus Tadschikistan nach Deutschland. Zunächst war sie Putzfrau, dann Krankenpflegerin. Erst nach zehn Jahren erfüllte sie sich den Traum zu studieren.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Tadschikistans brach 1991 der Bürgerkrieg aus: Mord und Vergewaltigung standen auf der Tagesordnung; Löhne wurden nicht mehr ausgezahlt, die Lebensmittel wurden streng rationiert. Willia Ezeliora wohnte mit ihrer Familie nahe der Hauptstadt Duschanbe und erfuhr die Schrecken der politischen Unruhen hautnah. Die Familie entschloss sich schließlich zur Flucht. Die einzige Möglichkeit war Deutschland für sie: Eine Tante lebte bereits hier. Sie stellte den Ausreiseantrag. Dann ging alles ziemlich schnell. Schon im darauf folgenden Jahr 1992 erhielt die Familie die Ausreiseerlaubnis. Der Abschied war nicht einfach. „Man hat sich bei allen – Freunden wie Nachbarn – für immer verabschiedet“, erinnert sich Willia Ezeliora.