LALE ARSLANBENZER
Sozialwissenschaftlerin aus Duisburg
Lale Arslanbenzer kam 1981 aus der Türkei nach Deutschland. Ihr Vater, der bereits in den 60er-Jahren gekommen war, hatte sie zum Studium hierher geholt. Doch erst nach einer vierjährigen Ausbildung zur Erzieherin begann sie das lang ersehnte Studium der Sozialwissenschaften. Heute arbeitet sie in einem Verein zur Förderung der Stadtteilerneuerung in Dinslaken.
Abstract / Zusammenfassung
Aus Kars, der östlichsten Stadt der Türkei, kam Lale Arslanbenzer 1981 nach Deutschland. Ihr Vater hatte sie als Einzige aus der Familie zum Studium hierhergeholt, da er ein Studium in der Türkei zur damaligen Zeit der inneren Unruhen und des Terrors für zu gefährlich hielt. Er selbst war schon Mitte der 60er-Jahre nach Deutschland gekommen, um Geld für ein paar Maschinen für seinen Bauernhof zu verdienen. Nach zwei oder drei Jahren wollte er eigentlich zurückkehren. Doch er war geblieben. So wuchsen Lale und ihre Geschwister alleine mit der Mutter und der Großfamilie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Kars auf. Ihr Vater kam zweimal im Jahr auf Urlaub in die Türkei und regelte die Familienangelegenheiten. Schon früh hat sich Lale auf eigene Beine gestellt: Mit elf Jahren bereits mietete sie mit ihrer Cousine eine Wohnung in Kars, um dort auf die weiterführenden Schulen zu gehen. Die Reise nach Deutschland bedeutete für Lale zunächst einen Verlust – der Familie, der Freunde, des Landes. Hier lebte sie zunächst mit ihrem Vater, der bei Mannesmann Schicht arbeitete, zusammen in einem kleinen Zimmer in Duisburg. Ihr Vater kehrte 1983 zur Zeit der großen Rückkehrwelle in die Türkei zurück. Sie blieb, da sie sich in einen deutschen Mann verliebt hatte und auch hier studieren wollte. Doch erst nach einem Deutschkurs und einer vierjährigen Ausbildung zur Erzieherin machte sie schließlich auch das deutsche Abitur nach und begann das lang ersehnte Studium der Sozialwissenschaften. Heute arbeitet sie in einem Verein zur Förderung der Stadtteilkultur in Lohberg/Dinslaken.