ANNA AUS POLEN

Putz­frau aus Köln

"Ich wün­sche kei­nem so ein Le­ben, wie ich es füh­re als Il­le­ga­le. Es gibt mich nicht - ich bin nicht da."

Kurzinfo
Mit 27 Jah­ren kam Anna nach Deutsch­land, um Geld zu ver­die­nen. Aus drei Wo­chen wur­den Jah­re. Doch ih­re Zu­kunft sieht sie im­mer noch in Po­len.

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Abstract / Zusammenfassung
Du musst Deutsch ler­nen! Man weiß nie, wann der näch­ste Krieg kommt’, sag­te die Groß­mut­ter zu Anna, da war sie noch ein klei­nes Kind. Als sie 20 Jah­re spä­ter in Deutsch­land Tag und Nacht in ei­ner Ca­fe­te­ria für we­nig Geld ar­bei­te­te, dach­te sie: ‘Oh Gott, wo bin ich nur ge­lan­det?!’ Sie war für drei Wo­chen ‘Ur­laub’ nach Deutsch­land ge­kom­men, um die Re­no­vie­rung ih­rer aus­ge­brann­ten Woh­nung in Po­len zu fi­nan­zie­ren. Doch das Geld, das sie in den drei Wo­chen ver­dient hat­te, reich­te nicht aus und sie ent­schloss sich, wie­der nach Deutsch­land zu ge­hen. In Po­len hat­te sie zu­letzt als Che­fin der Zim­mer­mäd­chen im bes­ten Ho­tel der Stadt Lesz­no ge­ar­bei­tet. In Deutsch­land ver­dient sie mitt­ler­weil­e ihr Geld als Putz­frau: ‘Das wür­de ich in Po­len nie ma­chen!’ Die kör­per­li­che Ar­beit ist an­stren­gend. Anna ist oft krank, aber sie hat kei­ne Kran­ken­ver­si­che­rung, auch kei­ne Ar­beits­er­laub­nis. Die Il­le­ga­li­tät be­rei­tet ihr Pro­ble­me: ‘Es ist, als wärst du nicht auf die­ser Welt’, sagt sie. Ih­re Zu­kunft sieht Anna in Po­len, sie möch­te ir­gend­wann wie­der zu­rück – viel­leicht mit 50 Jah­ren. Doch sie weiß auch, dass das bis da­hin zu­sam­men­ge­spar­te Geld nicht lan­ge rei­chen wird.

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