HENRY GRUEN
Jüdischer Remigrant aus Köln
Heinz Grünebaum erlebte als jüdisches Kind im Deutschland des Nationalsozialismus die ‚Explosion der nackten Gewalt‘. Als er 15 Jahre alt war, schickten ihn seine Eltern in einem Kindertransport nach England. Er sah sie und seine Schwester nie wieder.
Abstract / Zusammenfassung
Als die Wohnung seiner Eltern in Köln Ehrenfeld geplündert und in Brand gesteckt wurde, konnte er als einziges Erinnerungsstück ein Notenbuch von Bach retten. Heinz Grünebaum erlebte als jüdisches Kind im Deutschland des Nationalsozialismus die ‚Explosion der nackten Gewalt‘. Als er 15 Jahre alt war, schickten ihn seine Eltern in einem Kindertransport nach England, er sah sie und seine Schwester nie wieder. 27 Jahre lang lebte er in Großbritannien und Amerika und entschied sich 1971 nach Deutschland zurückzukommen. Mit einem Schiff kehrte der jüdische Auswanderer als Henry Gruen nach Deutschland zurück: Die Verbundenheit zu Köln, das Interesse für die politische Entwicklung in Deutschland und ein Angebot am Max-Planck-Institut in Mülheim waren die Gründe für seine Rückkehr. ‚Ich wollte demonstrieren, dass Hitler sein Ziel, die Juden aus Deutschland zu vertreiben, nicht erreicht hat‘, erinnert er sich. Henry Gruen bereut es nicht, zurückgekommen zu sein, er wollte und er hat sich versöhnt mit Deutschland, der ‚Heimat seiner Jugend‘.